Zwischenzeit

Termin um 10, noch 25 Minuten Zeit. 25 Minuten reichen für ein spätes Frühstück in einem Café gegenüber dem Krefelder Hauptbahnhof. Ich bin nicht gerne da wo ich bin. Aber die Sonne scheint und ich befördere mich mit einem Cornetto und einem Cappuccino nach Italien. Der Krefelder Bahnhof hat einen Belfried. Die Niederlande sind nicht weit. Den Belfried erkläre ich zum Campanile. In den Tiefen meiner Tasche finde ich die TLS. Eine Zeitung aus Papier gehört zum italienischen Frühstück. Die Repubblica wäre stilechter, aber da müsste ich wieder über Salvini lesen. Also lese ich mit geringem Erkenntnisgewinn einen Artikel über Puritaner in England und den USA. Und schon ist meine Zwischenzeit vorbei.

Der Krefelder Hauptbahnhof mit Belfried
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Japanische Gemütlichkeit

Die Wohnungen meiner Tokioer Freunde waren voll, voll von Büchern, Kleidern, Schuhen, Tellern, Tassen, Reisschalen, Teeschalen, Gläsern, Töpfen, Bildern, Glücksbringern und Erinnerungen. Wir hatten Platz zum Reden, zum Essen und zum Trinken. Die Dinge um uns waren ein Kokon aus Freundschaft und Freundlichkeit. Für Marie Kondo war dort kein Platz.